Hanf

13. Dezember 2023
Hanf

Hanf hat sich längst aus dem Schatten seines Rufes als "heimlicher Cousin" von Marihuana befreit und erobert die Modebranche als nachhaltiges Material. Hanf, auch als Cannabis Sativa bekannt, ist eine Pflanze mit vielen Talenten. Ursprünglich aus Zentralasien stammend, hat sie sich global verbreitet und wird heute für eine Vielzahl von Zwecken genutzt. Während die Verbindung zu Marihuana aufgrund des gemeinsamen Ursprungs nicht zu leugnen ist, sind die Hanfsorten, die für die Textilindustrie verwendet werden, arm an psychoaktiven Substanzen und ein T-Shirt aus Hanffasern lässt sich auf keinen Fall rauchen. 

Die variable Hanffaser kann zu groben und feinen Stoffen verarbeitet werden. (Foto: ©ElizaAlves von capturenow via Canva.com)

Hanf in der Mode: Eine nachhaltige Wahl

  • Umweltfreundlichkeit: Hanf benötigt im Vergleich zu anderen Rohstoffen für Textilien deutlich weniger Wasser. Im Vergleich zu Baumwolle, die als Wasserverschwender bekannt ist, kann Hanf auf natürliche Weise wachsen und gedeihen, ohne intensive Bewässerung. Darüber hinaus benötigt Hanf kaum Pestizide, Herbizide oder Fungizide, da es von Natur aus sehr resistent gegenüber Ungeziefer ist.
  • Langlebigkeit und Tragekomfort: Hanffasern sind von Natur aus robust und widerstandsfähig. Kleidungsstücke aus Hanf zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit aus, wodurch weniger Verschleiss entsteht und somit weniger häufig nachgekauft werden muss. Auch Papier aus Hanf kann aufgrund der robusten Hanffasern öfter recycelt werden als Papier aus Holzfasern. Der Stoffkreislauf wird damit verlängert. Zudem sind Hanffasern von Natur aus antibakteriell, was bedeutet, dass sie weniger geruchsanfällig sind – so muss Kleidung aus Hanf seltener gewaschen werden.
  • Vielseitige Verwendung: Was Hanf ebenfalls attraktiv macht, ist seine Vielseitigkeit. Nicht nur die Fasern können auf eine Vielzahl verschiedener Arten verarbeitet werden, sondern auch die Samen der Hanfpflanze sind verwertbar. Hanfsamen sind reich an Proteinen und gesunden Fettsäuren, was sie zu einer wertvollen Ressource für Lebensmittel und sogar Kosmetika macht. Hanf ist eine Pflanze, die vom Blatt bis zur Wurzel genutzt werden kann. 

 

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An- und Abbau von Hanf: Grünes Gold in Aktion 

Der Anbau von Hanf ist vergleichsweise umweltfreundlich und einfach. Hanfpflanzen sind resistent gegenüber Krankheiten und wachsen in verschiedenen Klimazonen, was den Einsatz von Chemikalien und die Transportwege minimiert. Zudem benötigt Hanf nur wenige Nährstoffe aus dem Boden, was den Einsatz von Düngemitteln weiter reduziert. Hanf wächst schnell und erreicht seine Reife in nur etwa vier Monaten. Das bedeutet, dass Bauern und Bäuerinnen mehrere Ernten pro Jahr erzielen können, im Gegensatz zu anderen Pflanzen mit längeren Wachstumszyklen. Diese schnelle Wachstumsrate macht Hanf zu einer nachhaltigen Ressource, die ohne übermässige Landnutzung eine beeindruckende Menge an Rohmaterial liefert. 

All diese Vorteile gehen allerdings Hand in Hand mit einigen Nachteilen: Durch die Grösse des Hanfs und die starken Wurzeln haben andere Pflanzen auf den Äckern keine Chance, weswegen Hanffelder nicht gespritzt werden muss. Dadurch können aber auch wichtige Beikräuter nicht mehr wachsen und die biologische Vielfalt ist gefährdet. Für die Ernte der grossen Pflanzen benötigt es ausserdem spezialisierte Landmaschinen, die erst produziert werden müssen und für kaum eine andere Pflanze genutzt werden können. Dies bedeutet einen hohen Aufwand an Ressourcen. 

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