Zero Waste Einkauf in der Schweiz: Fortgeschrittene Tipps für nachhaltiges und abfallarmes Einkaufen

27. November 2023
Zero Waste Einkauf in der Schweiz: Fortgeschrittene Tipps für nachhaltiges und abfallarmes Einkaufen

Nachdem wir uns in einem vorherigen Artikel mit den Grundprinzipien von Zero Waste beschäftigt haben, rücken wir nun einen Schritt weiter und werfen einen genaueren Blick darauf, wie wir als engagierte Verfechter des Zero Waste-Lifestyles diese Prinzipien konkret in unsere Einkaufsgewohnheiten in den Schweizer Supermärkten umsetzen können. 

Praktisches für deinen Zero Waste Einkauf:

Die Herausforderung in Schweizer Supermärkten

Der regelmäsige Gang in den Supermarkt ist für viele in der Schweiz zur Gewohnheit geworden. Doch wird immer deutlicher, dass Supermärkte einen erheblichen Beitrag zur Abfallproduktion leisten, vor allem durch überflüssige Verpackungen. Über den Mittag hole ich mir oft etwas, das schnell zubereitet ist, möglichst genau eine Portion abdeckt und mir danach keine Aufräumaktion aufmauert – jedoch eine ziemliche Menge an Plastik verursacht. Aber so soll es nicht sein. Also setze ich mich vor ein leeres Word-Dokument und trage einige fortgeschrittene Tipps zusammen, wie wir einen Zero Waste-Lifestyle in unsere täglichen Einkäufe integrieren können: 

  1. Wiederverwendbare Alternativen optimieren: Alles lief gut, bis ich in der Obstabteilung ankam. Aus einem Plastiksäckchen werden bei jedem Gang in den Supermarkt plötzlich viele. Anstatt nur auf wiederverwendbare Alternativen wie Einkaufstaschen zu setzen, können wir unsere nachhaltige Mission intensivieren, indem wir auch wiederverwendbare Obst- und Gemüsenetze mitnehmen. So vermeiden wir nicht nur Plastiktüten, sondern auch zusätzliche Verpackungen für frische Produkte. Ich behalte nun bewusst immer eines in meinem Rucksack, denn wer kennt ihn nicht: den spontanen Run in den Laden kurz vor Ladenschluss.
  2. Gezieltere Investitionen in langlebige Produkte: Dieses Jahr könnte ich mir neue Winterstiefel kaufen. Ich muss jedoch nicht, da ich mir vor zwei Jahren ein teureres Modell geleistet habe. Diese sind aus nachhaltigen Materialien und möglichst langlebig hergestellt. Für mich geht die Rechnung nun auf. Die bewusste Auswahl von nachhaltigen und langlebigen Produkten trägt nicht nur zur Reduzierung von Abfall bei, sondern unterstützt auch Unternehmen, die umweltfreundliche Praktiken fördern.
  3. Aktive Beteiligung an lokalen Reparaturinitiativen: Statt nur selbst Gegenstände zu reparieren, können wir auch aktiv lokale Reparaturinitiativen unterstützen. Dies stärkt nicht nur die Gemeinschaft, sondern trägt auch dazu bei, dass mehr Menschen den "Less Waste"-Ansatz in ihrem Alltag integrieren. Meine Schwester war kürzlich bei einem Schuhmacher – es gibt sie noch!
  4. Selbstgemachte Alternativen ohne Verpackung: Ganz ehrlich: Ich bin kein Fan von selbstgemachtem Haar-Gel, aber vielleicht liegt das mehr an meinen Skills als an der Idee an sich. Zumindest könnten wir den Schritt wagen, einige Produkte selbst herzustellen, um Verpackungsmüll zu vermeiden. Ob es um selbstgemachte Reinigungsmittel oder Snacks geht, diese DIY-Alternativen können nicht nur nachhaltig, sondern auch kostengünstiger sein.
  5. Aktive Beteiligung an lokalen Zero Waste-Initiativen: Um unseren Einfluss auf die lokale Gemeinschaft zu erweitern, könnten wir uns an bestehenden Zero Waste-Initiativen in unserer Region beteiligen oder sogar selbst solche Gruppen ins Leben rufen. Gemeinsames Engagement kann den Weg zu nachhaltigeren Praktiken ebnen. Hier gibt es einen kleinen Überblick: Zero Waste Switzerland.
Schuhmacher*innen stellen nicht nur neue Schuhe in Handwerksqualität her, sondern können auch super fix fast jeden Absatz und jede geöffnete Naht reparieren. (Foto: ©alvintus von Getty Images via Canva.com

Fortgeschrittene Schritte für nachhaltigen Konsum

Der Übergang zu einem Zero Waste Einkauf in der Schweiz erfordert nicht nur bewusste Entscheidungen, sondern auch eine fortgeschrittene Herangehensweise. Indem wir diese fortgeschrittenen Tipps umsetzen, leisten wir nicht nur unseren eigenen Beitrag, sondern inspirieren auch andere dazu, ihre nachhaltige Reise voranzutreiben. Ein bewusster Einkaufsalltag in den Schweizer Supermärkten ist nicht nur machbar, sondern auch eine lohnenswerte Investition in eine nachhaltigere Zukunft. Zero Waste darf dabei bewusst als Challenge gesehen werden. Wir leben in einer Gesellschaft, in der das Gegenteil gang und gäbe ist. Jeder Schritt in Richtung Zero ist bereits ein wunderbarer Schritt!

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